Für alle Podcast-Freunde gibt es seit heute eine neue Folge im Finanzfluss-Podcast zum Thema Entnahmestrategien mit mir als Gast. Viel Spaß beim Reinhören!
Finanzfluss-Podcast: Vom eigenen Vermögen leben ist komplizierter als gedacht
- Beitrag veröffentlicht:20. Juli 2023
- Beitrags-Kommentare:13 Kommentare
Hey Georg
Schön nach dem Finanzrocker dich mal wieder im Podcast Format hören.
Hatte den Eindruck dass FIRE sowohl bei dir persönlich wie allgemein weniger ein Thema war.
Passt zur Gesamtstimmung der Szene, demnach das dogmatische „Rente mit 40“ wie auch ein vorzeitiges komplett aufhören weniger im Fokus steht.
Ich weiß, das dies nie deine Prio war. Aber was denkst du wie die Entwicklung zu begründen ist?
Unsicherheit durch Inflation und Seitwärtsmärkte? Oder eine neue Wertschätzung der Arbeitnehmer durch den demographischen Wandel? Oder einfach Ende eines Zeitgeistes?
Hi Niklas, das mit der Rente mit 40 war in meinen Augen nur ein kurzer Hype in der Finanzblogszene. Ich kenne niemanden der wirklich mit 40 in Rente gegangen ist. Ich kenne aber genügend Leute, die mit 40 über die dafür erforderlichen finanziellen Mittel verfügten, und trotzdem nicht in Rente gegangen sind. Ich denke eine ausfüllende Tätigkeit wird von fast jedem ggü. dem Vorruhestand bevorzugt. Die vorzeitige Rente ist in meinen Augen nur eine Option wenn Arbeit zur Belastung wird, d.h. ausschließlich dem Geldverdienen dient. Irgendwann gelangt so ziemlich jede Karriere an diesen Punkt. Nur wenige werden sich bis über 60 fortlaufend beruflich weiterentwickeln oder selbst verwirklichen können. Aber mit 40 ist es dafür noch zu früh.
Was ich aktuell beobachte, ist ein allgemein abnehmendes Interesse am Aktienmarkt. Das bestätigen mir auch Bekannte aus größeren Häusern mit Überblich über das Fonds- und Bankgeschäft. Es wird derzeit viel von weg von Aktien in Festverzinsliches umgeschichtet. Offensichtlich war der Aktienmarkt für einige nur eine temporäre Notlösung im Niedrigzinsumfeld.
Hallo ihr beiden!
Ich sehe es etwas anders begründet. Ich habe sehr oft den Eindruck, dass viele die finanziellen Mittel hätten sich aber oftmals nicht trauen auszusteigen, also der Mut fehlt.
Auch ist es gesellschaftlich gesehen doch ein ziemlich exotisches Dasein, das Leben eines Privatiers. Man wird schon oft seltsam angeschaut. Neid spielt auch eine große Rolle.
Aber hauptsächlich spielt m.m. nach der fehlende Mut eine große Rolle.
Grüße,
Tina
Bin durch den Podcast auf deinen Blog aufmerksam geworden. Den habe ich nun das ganze Wochenende durchgeschmökert. Sehr viel neuer und wahnsinnig interessanter Input. Zwar ist es bis zum Entsparen bei uns vermutlich noch etwas hin, die Bierdeckelrechnung habe ich aber bereits mal durchexerziert. Sehr spannende Ergebnisse…
Was mich interessieren würde wäre eine Diskussion zwischen dir, der ja doch recht kritisch gegenüber einer Dividendenstrategie eingestellt ist, und waikiki5800 aka Helmut Jonen. Ich glaube, das wäre eine sehr interessante und lehrreiche Diskussion. 🙂
Hi Tobias, wenn man sich für ein Thema brennend interessiert, dann gibt es nichts besseres als Binge-Reading 🙂 Freut mich, dass die Artikel so gut bei Dir ankommen. Ich betrachte die Dividendenstrategie nicht als minderwertige Entnahmestrategie, das soll bitte nicht missverstanden werden. Wer über ein sehr hohes Vermögen verfügt, was glaube ich auf die von Dir genannte Person zutrifft, der kann ganz entspannt von den Dividenden leben. Sobald diese den persönlichen Kapital-Bedarf übersteigen spricht aus meiner Sicht nichts dagegen. Die aktive Entnahmestrategie ist dagegen relevant, wenn man sich vermögenstechnisch im Übergangsbereich befindet. Denn es lassen sich die gleichen monatlichen Budgets mit weniger Kapital erzeugen. Grund dafür sind Vorteile bei Steuern und Sozialabgaben und die Möglichkeit des vollständigen Kapitalverzehrs. Darüber hinaus gefällt mir sehr gut, dass die der sicheren Entnahmerate zugrunde liegende Mathematik auch die korrekte Berücksichtigung von zukünftigen Cash-Flows erlaubt (siehe z.B. https://www.finanzen-erklaert.de/gesetzliche-rente-sichere-entnahmerate/).
Ich bin ganz konkret in der Situation. Und es darf nichts schief gehen, da es erst in 8 Jahren eine Mini Rente gibt. Ich werde so kalkulieren, dass ich den Gau in den ersten 10 Jahren nicht ausschließe. Also ca 2.8% Entnahme bei ca 75/25 Depot. Sollte die Entwicklung zu Beginn besser sein,werde ich neu kalkulieren. Ich rechne als 58jähriger mal auf 40 Jahre.
Moin Karl, interessant,
planst du die 75/25 Struktur unterwegs rebalanziert beizubehalten? oder etwas sophisticated (wenn-dann-Regeln)?
Welche Vehikel verwendest Du? Aktien-Index-ETFs und Tagesgeld/Bundesanleihen/Renten-ETFs oder anders (genaue Depotstruktur)?
Meinst du mit GAU einen Crash? Wie planst du, zu agieren? Ab soundsoviel Einbruch aus „Geld“ entnehmen (wann?) oder gar all-in mit dem Geld-Anteil in Welt AG ab x% Baisse?
Wie lange bist du schon beschaeftigungslos? Planst du nicht noch etwas zu machen mit 58 (Minijob oder so)?
LG Joerg
Gau ist der Supercrash a la 1929. Daher ja die unter 3%. Die 75% sind im wesentlichen etf world acwi, Europa, EM. Ich denke eine Nachkommabetrachtung macht keinen Sinn. Es kommt eh immer alles etwas anders. Die 25% sind ultrakurzlaufende Deutsche/ Europàische Anleihen u.ä. Die 75/25 sind nach den wissenschaftliche Erkenntnissen optimal in der Entnahme, da man im Crash automatisch den Aktienanteil auffùllt. Wie gesagt:Pi mal Daumen. Die superoptimierung ist eh Theorie. Wer mit ca 60 Jahren sicher !!! bis 95 10K Monat entnehmen will braucht so 4.2 Mio Startguthaben mit obigem Mix. Das ist dann eben relativ sicher. Und mit 70 kann man dann die Rechnung wiederaufmachen. Hatte man gute 10 Jahre kann die Entnahme massiv gesteigert werden.
Wie gesagt: Läuft der Aktienmarkt in den ersten 5 Jahren gut dann wächst das Risikoportfolio stark an und gleichzeitig wurde noch ein großer Teil der Entnahmen aus dem Risikoarmen Topf entnommen. Ist man bei 10 % Anteil angekommen entnimmt man aus dem Risikotopf oder muß vielleicht sogar in den risikoarmen Topf umschichten damit man absehbar wieder auf ca 25% kommt. Wer nach 2009 mit dieser Strategie gehandelt hat hatte Riesenglück. Aber das konnte man 2009 auch nicht vorhersehen .
Ich finde die angenommene Rendite von 2,8 Prozent noch zuviel. Seht euch mal den msci world auf Sicht von 25 jahre an sprich 98 bis 2023 . Rendite 4,4 Prozent vor Inflation und steuer da bleibt ne schwarze 0. Auf 40 Jahre sind es die 7 bis 8 Prozent da kannst dir aber nichts von kaufen. Noch schlimmer wird bei 2000 -2023 =3.1% . Die Märkte sind jetzt nicht gerade superbillig eher überbewertet sprich ich denke die 4 Prozent Regel geht mit msci world in vielen Fällen schief
Rendite und sichere Entnahmerate sind nicht das gleiche. Meine Aussage bezog sich auf die Entnahmerate. Diese kann je nach Rendite-Sequenz oberhalb oder unterhalb der durchschnittlichen Rendite liegen. 7% – 8% auf 40 Jahre nehme ich sofort 🙂
Die 2,8% sind die Entnahmerate gerechnet auf das Anfangskapital, also die2,8% statt die 4% Regel. Je länger die geplante Entnahmezeit läuft desto niedriger muss die prozentuale Entnahme sein. Die Einberechnung von Steuern ist komplex. Theoretisch steigt der zu versteuernde Anteil über die Jahre immer weiter an.
Empfehle mal die Rechner von cfiresim / eggnestcalculator /BVI Entnahmerechner / Pantoffeldepot Entnahmerechner Stiftung Warentest und Portfoliovisualizer
Hallo Georg!
Nun habe ich es mir auch endlich Mal angehört.
Trotz meiner vielen Freizeit finde ich keine Zeit solche Dinge zeitnah anzuhören 😉.
Ich hoffe Dir geht es gut.
Vielleicht „treffen“ wir uns in ca. 3 Jahren mal wieder zu einen Update. Das IST hat sich zum PLAN (Entnahmestrategie) doch ziemlich geändert 😂.
Was nicht schlimm ist, da wir uns immer noch nicht in der Entnahmephase befinden sondern immer noch einen großen Geldbetrag pro Monat sparen können.
Mach’s gut!
Tina